Die Stadt von Romeo und Julia: Verona, Italien

Verona – historisch, tiefgründig, traumhaft schön, romantisch – eine Stadt, die entdeckt werden möchte. Und das geht in der überschaubaren Innenstadt am besten zu Fuß. An allen Weggabelungen gibt es kleine Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten. Viele Künstler haben hier ihre Bilder aufgestellt. In den Gassen findet man gepflegte Geschäfte und auf den Plätzen Restaurants mit überwiegend lokaler Küche. Nur Einheimische trifft man hier eher selten.

Ich nehme Dich gern mit auf eine kleine Fotoreise 😉
Zuerst siehst Du (wie auch in Sirmione) eine Scaligerburg, diesmal mit Namen Castelvecchio. Die Römer scheinen eine Schwäche für Burgen gehabt zu haben oder mussten sich wohl oft verteidigen. Das Castelvecchio entstand zwischen 1355 und 1375 und diente als Festung am Rande der Stadt. Heute sind hier wertvolle Kunstsammlungen der Region Veneto untergebracht.

An einem Münchner Springbrunnen muss man vorbei, um zur Arena zu kommen. Der Bau wurde 30 n.Chr. abgeschlossen und ist der drittgrößte seiner Art auf der ganzen Welt (Größter ist das Kolosseum in Rom, zweitgrößter das Amphitheater in Capua bei Neapel). Gladiatoren- und später Stierkämpfe gab es dort und ab Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Opernfestspiele, die seitdem jeden Sommer stattfinden.
Die Arena, im heutigen Sprachgebrauch eher das Amphitheater, sieht groß und mächtig aus, wenn man davor steht. Doch nicht alles ist erhalten geblieben. Das, was noch zu sehen ist, ist der Innenring. Geht man an der Seite entlang, kann man einen Blick auf vier übrig gebliebene Bögen des Außenrings werfen. Alle anderen Abschnitte des Außenrings wurden bei einem Erdbeben zerstört.
Der Eingang auf dem Foto unten ist ein bisschen besonders. Er ist für die Leute mit den besten Sitzplatzkarten bestimmt.
Ich hätte dieses Amphitheater so gerne von innen gesehen. Steine, Treppen und Muster sind irgendwie total meins. Wenn man Karten für die Oper oder ein Musical hat, kann man in diesen Genuss kommen.

Für uns ging es weiter durch die Innenstadt und wirklich schöne Gassen mit Geschäften. Die Bilder siehst Du hier unten.

Und dann, war da der Moment, auf den ich den ganzen Urlaub gewartet habe: Wir sahen den wohl berühmtesten Balkon der Welt, auf den Romeo geklettert ist und wo sich Romeo und Julia einst ewige Liebe schworen. Die Geschichte um den Balkon ist lediglich weitererzählt, erstmals 1530 aufgeschrieben, und wurde viele Jahre später (und diese Version ist bekannt) von Shakespeare schön formuliert. Weitere Belege gibt es dafür nicht.
Um den Balkon zu sehen, gingen wir durch einen kurzen Gang. Dieser Gang war behangen mit Millionen von Zetteln mit Liebesbotschaften und Wünschen. Wir kamen auf einem Hinterhof heraus und erblickten besagten Balkon am Haus der Julia. Wir schauten uns das Haus auch von innen an. Es war ein kleines Museum und zeigte Möbel und Kleidung aus Franco Zeffirellis Romeo und Julia-Verfilmung von 1968. Wandbilder und Kunstwerke mit Romeo und Julia als Motiv konnten wir ebenfalls bewundern. Was wirklich besonderes war: Wir durften kurz auf den Balkon. Dieser besondere Balkon ist allerdings gar nicht so alt, wie man vielleicht vermuten könnte. Er wurde für die Touristen extra (wieder) angebaut. Böse Zungen behaupten, hier hätte zu damaliger Zeit nur ein Stall gestanden und das könnte alles nicht sein.
Ich finde es schön, wenn es solche Orte zum Träumen gibt und hoffe, der Zauber ist dadurch nicht verflogen.
Von Julia sind außerdem zwei Bronzestatuen ausgestellt. Eine steht auf dem Hof und eine gleich unten im Haus. Zwei weitere soll es sogar in München geben, der Schwesternstadt Veronas.

Hier siehst Du ein Foto des Doms. Verglichen mit dem Mailänder Dom ist der Duomo Santa Maria Matricolare winzig. Es war früher Abend, als wir da waren, und erschreckend ruhig. Nur ein paar Asiaten fotografierten umher. Ich dachte schon, wir hätten uns verlaufen. Dem war nicht so und wir entdeckten sehr schöne Details an dem religiösen Gebäude.

Zum Abschluss des Tages und auch unserer Italienreise gingen wir über die Piazza delle Erbe, einen wunderschönen Marktplatz mit Springbrunnen, Madonna, Statuen, Säulen, einer blauen Laterne, Mustern und einem Herz auf dem Steinboden. Hier gab es eine Vielzahl an schönen Restaurants mit einheimischer Küche, aber wir aßen diesmal Sushi, weil wir nach zwei Wochen Pizza und Pasta Lust darauf bekommen hatten.

Und dann spazierten wir zurück durch ein Verona, das sich zu erholen schien von den vielen Entdeckern und weither Gereisten.

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